Manchmal fliegen mir lyrische Texte zu. Hier sind ein paar Beispiele:

Vom Eigenheim

 

Der Tannenbaum war im Mai kahl und

trocken. Aber Sittiche waren treu.

Wenn es nicht zwei Männchen wären,

hätten sie sich auch ein „Nest gebaut".

 

Sie brachten einen „Hauch von Exotik"

in unser Eigenheim. Sie flogen frei,

das war meine Bedingung gewesen:

Vögel im Käfig finde ich unerträglich.

 

Die Kinder hatten von nichts anderem

mehr gesprochen als von Sittichen, sie

wollten ihnen sprechen beibringen: Nach

einer Woche hatte sich das erledigt.

 

Seit die Sittiche im „Hobbykeller" wohnen,

hab' ich dort Platz für meine Staffelei.

Mario ist jetzt immer in der Garage.

Irgendetwas gibt's immer zu tun

 

im Eigenheim. Handwerker kommen

eigentlich nie. Mario findet immer was

zum Dübeln. Im Außendienst. Immer

„auf Achse". Verdient mehr als früher.

 

Wenn die Kinder schlafen, sehe ich

nach den Sittichen. Sie rupfen sich

die Federn aus und scheißen ein Bild

auf meine Leinwand: „Vom Eigenheim".

weg

 

wie schlangenhaut und eierschale

ein kleid am boden im hotel

und keine pizza im karton

– abgestreift, verzehrt und aufgebrochen 

 

traf ich an deinem tag

dich doch nicht mehr.

 

die sonne schien

und du bist unterwegs.

Traumtag

 

Der Wolk steht 

am Himmel dro',

gestern

tat’s der

Regenbeau

ebenso.               

 

Ideen schleiern

her und hin,

sprühen, tröpfeln

ohne Sinn,

platsch            

plitsch.               

 

Der Gedank,      

ein kleiner Kahn,

zieht einsam

seine Bahn und

der Tagtraum          

schippert            

 

hinterher.          

Durchs wunder-

blaue Grübelmeer.