Der neueste Artikel in meinem tazBlog Zylinderkopf-Dichtung: Literarische Biografie (2) – »Swipesy Cakewalk«

Ragtime Stories erzählen kurze Episoden aus dem Leben von Scott Joplin. So entsteht nach und nach eine literarische Biografie über den us-amerikanischen Komponisten und seine Zeit. Die einzelnen Folgen tragen Titel von Scott Joplins Musikstücken und ergeben somit auch eine kleine Werkschau des bedeutenden Musikers.

Minstrel-Shows reproduzierten rassistische Stereotype, ebneten aber schwarzen Künstlern einen Zugang zur Bühne. Unter ihnen war auch Scott Joplin.

Als Scott Joplin 1891 in Minstrel Shows auftrat, war der Erfinder dieses Genres, der weiße Schauspieler Thomas Dartmouth Rice, schon mehr als dreißig Jahre tot. »Minstrel« bedeutet kleiner Diener. Um 1830 hatte Rice sich zum ersten Mal zerfetzte Kleidung und geflickte Schuhe angezogen, verbrannten Kork in seinem Gesicht verteilt und eine verfilzte Perücke mitsamt Strohhut aufgesetzt, um dann auf der Bühne fröhlich zu singen und zu tanzen. Ahnte er, dass die zutiefst rassistische Kreatur namens Jim Crow, die er soeben erschaffen hatte, ihn um Dekaden überdauern würde? (Weiterlesen im tazBlog)